Gesichter der Fridinger Fastnacht
Gesichter der Fridinger Fastnacht
Die beiden undatierten Fotografien zeigen fünf der seit dem frühen 19. Jahrhundert überlieferten Masken (»Larven«) und Kopfhauben (»Mäntele«) der Narren aus der traditionsreichen Fasnetshochburg Fridingen an der Donau. Die feingearbeiteten, schnurrbärtigen Männergesichter tragen über der Stirn einen Fuchsschwanz. Gut sichtbar sind bei der mittleren Larve die Löcher am Rand, an denen die Kopfhaube aus Leinen befestigt wird.
Wie das Narrengewand (»Häs«) ist auch der Stoff der Haube mit farbigen Stoffrosetten (»Plätzle«) verziert. Unten ist die aufgenähte Jahreszahl 1864 zu erkennen, rechts darüber die Zahl [18]56 ‒ das Entstehungsjahr des ältesten noch erhaltenen Fridinger Narrenkleids. Aus der Zeit zwischen 1814 und 1900 haben sich insgesamt zehn alte Häser erhalten, denn bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs wurde nach dem Kirchgang am Aschermittwoch die Fastnacht in Gestalt des ältesten Narrenkleides feierlich auf der Miste des Bürgermeisters oder eines Gemeinderatsmitglieds vergraben. Heute geschieht dies nur noch symbolisch mit einer Strohpuppe im Narrengewand.