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Fastnachts- und Karnevalsmuseen in Europa

Deutschland

Bad Dürrheim

www.narrenschopf.de

Fastnachtsmuseum Narrenschopf, Bad Dürrheim. Das 1973 eröffnete Fastnachtsmuseum Narrenschopf ist das Zentralmuseum der 1924 gegründeten Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte e.V., des ältesten durchgängig bestehenden Interessenverbands der Fastnacht in Deutschland. In drei Kuppelgebäuden präsentiert es das gesamte Spektrum der Masken und Häser (= Kostüme) der 68 Mitgliedszünfte des Verbandes sowie die Figuren weiterer prominenter Zünfte. Es werden aber auch überregionale Bezüge zu einer Reihe markanter europäischer Fastnachten hergestellt und die Verbindungen der schwäbisch-alemannischen Fastnacht zu den Anfängen des rheinischen Karnevals aufgezeigt. Neben musealen Schauobjekten macht das Museum zudem besondere Bräuche der schwäbisch-alemannische Fastnacht in 3 D-Filmen und in 360 Grad-Filmen unmittelbar erfahrbar, die man entweder an Medienstationen mit VR-Brillen oder in einer speziellen Kuppel in 360 Grad-Projektionen erleben kann. An das Museum Narrenschopf ist auch das Teilprojekt des Verbundprojektes „museum4punkt0“ gekoppelt, in dessen Rahmen die Website „Virtuelles Fastnachtsmuseum“ entwickelt wurde, die Sie soeben besuchen. Zu einer virtuellen Tour durch das Museum geht’s hier: https://virtuelles-fastnachtsmuseum.de/virtuelle_museumstour

Langenstein

www.fasnachtsmuseum.de

Fasnachtsmuseum Schloss Langenstein, Orsingen-Nenzingen. Das ursprünglich in einem Schloss der Grafen Douglas untergebrachte Museum, das 1969 eröffnet wurde, zeigt schwerpunktmäßig die Figuren der zur Narrenvereinigung Hegau-Bodensee e.V. gehörigen Zünfte und damit einen eher jüngeren und primär dörflichen Bereich der schwäbisch-alemannischen Fasnet. Gerade an diesen neueren Erscheinungen werden die Kreativität und expansive Dynamik der Fastnacht als identitätsstiftender kultureller Ausdrucksform deutlich. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Darstellung der historischen Grundlagen der Fastnacht, insbesondere der Ausprägung der spätmittelalterlichen Narrenidee. Ebenso wie das Museum Narrenschopf in Bad Dürrheim ist auch das Fasnachtsmuseum Langenstein an dem Verbundprojekt „museum4punkt0“ beteiligt, innerhalb dessen digitale Strategien für die Museumslandschaft der Zukunft entwickelt werden. In Bälde wird das Museum aus den bisherigen Räumlichkeiten in ein neu errichtetes Gebäude umziehen, das ebenfalls auf dem Gelände des Schlosses Langenstein im Hegau liegt.

Kitzingen

www.deutsches-fastnachtmuseum.byseum.de

Deutsches Fastnachtmuseum, Kitzingen. Das Deutsche Fastnachtmuseum im fränkischen Kitzingen ist das offizielle Museum des Bundes Deutscher Karneval e.V., des mit über 5300 Vereinen größten Interessenverbandes von Karneval, Fasching und Fastnacht in Deutschland. Initiiert von Hans-Joachim Schumacher und eröffnet 1967 ist es die älteste Institution in Deutschland, die den Kulturkomplex Fastnacht, Fasching und Karneval in Geschichte und Gegenwart museal zu dokumentieren versucht. Nach seiner ursprünglichen Unterbringung im historischen Falterturm der Stadt Kitzingen zog das Museum 2013 in größere, wiederum historische Baulichkeiten um. Die umfangreichen Bestände, die von Masken, Kostümen, Schrift- und Bilddokumenten bis hin zur weltweit größten Sammlung an Karnevalsorden reichen, decken ein breites inhaltliches Spektrum ab. Ein virtuelles Narrentheater lässt klassische Fastnachtsfiguren lebendig werden. Außerdem beherbergt das Deutsche Fastnachtsmuseum auch des Zentralarchiv der Bundes Deutscher Karneval.

Köln

www.koelnerkarneval.de/museum-veranstaltungshalle

Kölner Karnevalsmuseum, Köln. Das seit 2005 bestehende Museum dokumentiert die Geschichte des rheinischen Karnevals, der mit der Kölner Karnevalsreform von 1823 gewissermaßen seine Geburtsstunde erlebte. Neben einigen Rückgriffen in frühere Jahrhunderte konzentriert sich die Ausstellung vor allem auf den Entwicklungsprozess des Festes in Köln, der seit dem romantischen Neubeginn nicht nur richtungsweisend für das gesamte Rheinland wurde, sondern auch bis weit in den deutschen Südwesten strahlte, wo bis zum Ende des 19. Jahrhunderts anstelle des alten Mummenschanzes ebenfalls „Carneval“ nach Kölner Vorbild gefeiert wurde. Neben zahlreichen zeitgeschichtlich hochinteressanten Dokumenten, die in der Ausstellung zu sehen sind, ist dem Kölner Karnevalsmuseum auch ein umfangreiches Archiv angeschlossen.

Mainz

www.mainzer-fastnachtsmuseum.de

Mainzer Fastnachtsmuseum, Mainz. Das 2004 eröffnete Museum bietet einen Überblick über die Geschichte und Entwicklung der organisierten Mainzer Fastnacht seit 1837. Die inhaltlichen Schwerpunkte bilden dabei die Straßenfastnacht, insbesondere der Rosenmontagszug, die Saalfastnacht und nicht zuletzt die Fernsehfastnacht, durch deren 1955 erstmals ausgestrahlte Kultsendung „Mainz wie es singt und lacht“ (seit 1973 „Mainz bleibt Mainz wie es singt und lacht“) die Fastnachtsmetropole Mainz deutschlandweit in West und Ost und im angrenzenden deutschsprachigen Ausland zu einer festen Größe der alljährlichen fastnächtlichen Fernsehunterhaltung wurde.

Österreich

Imst/Tirol

www.fasnacht.at/museum

Imster Fasnachtshaus, Imst/Tirol. Das 2001 als Museum eröffnete und seither mit mehreren Preisen ausgezeichnete Imster Fasnachtshaus, das schon in den 1990er Jahren als Archiv gedient hatte, vermittelt einen breiten Überblick über die Geschichte und Gegenwart des alle vier Jahres stattfindenden „Imster Schemenlaufens“, der wohl berühmtesten Fasnacht Tirols. Neben multimedialen Präsentationen zeigt das Museum eine beeindruckende Sammlung von Imster Larven, die zu den Glanzlichtern der Maskenschnitzkunst gehören.

Telfs/Tirol

www.telfs.at/kulturzentrum-noaflhaus.html

Kulturzentrum Noaflhaus, Telfs/Tirol. Das Noaflhaus beherbergt das Fasnachts- und Heimatmuseum der Marktgemeinde Telfs. Es dokumentiert das nur alle fünf Jahre stattfindende „Telfer Schleicherlaufen“ mit Originalfiguren und -larven und lässt die Telfer Fasnacht mit multimedialen Präsentationen lebendig werden.

Belgien

Binche

www.museebinche.be

Musée internationale du Carnaval et du Masque, Binche/Belgien. Basierend auf einer schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Idee und nach einer ersten Ausstellung über den Karneval in der Wallonie im Jahr 1962 wurde 1963 das Musée internationale du Carnaval et du Masque gegründet. Die Karnevalshochburg Binche mit den wohl berühmtesten wallonischen Maskenfiguren der „Gilles“ schien als Standort hierfür bestens geeignet. Nicht zuletzt durch seine Nähe zu Brüssel und die daraus resultierenden guten Kontakte zur EU gelang es dem Museum, die Formenvielfalt der Fastnacht und des Karnevals in ihren europäischen Zusammenhängen darzustellen. Im Bereich der Masken hat das Museum seine Sammlungen inzwischen auch auf die außereuropäischen Regionen Afrika, Asien, Amerika und Ozeanien ausgeweitet.

Italien

Mamoiada / Sardinien

www.museodellemaschere.it

Museo delle maschere mediterranee, Mamoiada/Sardinien. Mamoiada, das mit den charakteristischen Maskenfiguren der „Mamuthones“ und „Issohadores“ einen der berühmtesten traditionellen Fastnachtsbräuche Sardiniens hat, präsentiert in seinem 2001 gegründeten Museum eine Vielzahl lokaler Masken und Kostüme, aber auch Objekte anderer bedeutender sardischer Fastnachtsorte wie etwa Ottana und Orotelli. Darüber hinaus stellt es durch auswählte Stücke Bezüge zu weiteren Fastnachts- und Maskenbräuchen des Mittelmeerraums her, eingeteilt in die Großregionen Spanien, südliche Alpen und Balkan.

Portugal

Bragança / Portugal

museudamascara.cm-braganca.pt

Museu Ibérico da Máscara e do Traje, Bragança. Das 2007 im portugiesischen Bragança eröffnete Museum zeigt Masken und Kostüme der zahlreichen historischen Fastnachts- und Winterbräuche der Region Trás-os-Montes im Nordosten Portugals und der östlich angrenzenden spanischen Provinz Zamora. Dieser grenzüberschreitende Kulturraum der iberischen Halbinsel, zu dem eigentlich noch im Norden die spanische Comunidad Galicien gehört, zeichnet sich durch eine besondere Dichte pittoresker fastnächtlicher Traditionen aus, von denen viele sehr archaisch anmuten, manche auch durch Ethnologen wie Julio Caro Baroja wiederbelebt wurden. Heute gehören diese kulturellen Ausdrucksformen zu den Vorzeigestücken iberischer Folklore. Das Museum stellt sie nach Orten gegliedert dar und vermittelt zugleich ihre funktionalen Kontexte im Jahreslauf.

Forschungs- und Dokumentationsprojekte zu Fastnacht und Karneval in Europa

Projekt Carnival King of Europe (Carnevale Re‘ d‘Europa), Standort: Museo degli Usi e Costumi della Gente Trentina, San Michele all’Adige / Italien

www.carnivalkingofeurope.it/index.php

„Carnival King of Europe“ ist ein Forschungsprojekt, das aus Mitteln der Europäischen Union (Sector Culture and Creativity) finanziert wird. Das Ziel des kulturvergleichend arbeitenden ethnographischen Projekts besteht darin, Beziehungen und Ähnlichkeiten zwischen Phänomenen des Karnevals und anderer winterlicher Maskeraden in verschiedenen Regionen Europas zu beobachten und sichtbar zu machen. Geographisch konzentrieren sich die Feldforschungen, deren Ergebnisse unter anderem in einer ganzen Reihe von Filmdokumentationen verfügbar sind, auf die südlichen Alpenregionen und den mediterranen Raum von der iberischen Halbisel über ganz Italien bis zum Balkan. Standort des Projekts ist das Museo degli Usi e Costumi della Gente Trentina, San Michele all’Adige, Trentino / Italien (https://www.museosanmichele.it)

Ethnologische Filmdokumentationen alpiner Fastnachts- und Maskenbräuche von Prof. Dr. Thomas Nußbaumer

www.youtube.com/user/thomasnb100/videos

Der Musikethnologe Prof. Dr. Thomas Nussbaumer, tätig am Innsbrucker Sitz der Universität Mozarteum in Salzburg, Abteilung für Musikwissenschaft, Abteilungsbereich musikalische Volkskunde, ist der gegenwärtig wohl profundeste Kenner alpiner Folklore. Im Verlauf von mehr als einem Jahrzehnt hat er in zahlreichen Filmen praktisch alle wichtigen alpinen Fastnachts- und Maskenbräuche nach ethnologischen Kriterien dokumentiert. Besonders verdienstvoll ist dabei die Tatsache, dass musikalische und verbale Darbietungen, mimetische Rituale wie Tänze und charakteristische Bewegungsabläufe der Akteure ungeschnitten und ohne Offtext wiedergegeben werden und damit dem Betrachter in voller Länge zur Verfügung stehen. Die meisten der Filme sind über den o. g. Link auf YouTube abrufbar. Dienstliche Website von Prof. Dr. Thomas Nussbaumer: http://www.uni-mozarteum.at/people.php?p=50860

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