Markenzeichen „Kuppel“: das Fastnachtsmuseum Narrenschopf
Markenzeichen „Kuppel“: das Fastnachtsmuseum Narrenschopf
Alles begann vor 50 Jahren. Nach der Schließung der Rottweiler Saline „Wilhelmshall“ im Frühjahr 1969 erwarb die Gemeinde Bad Dürrheim eine Achteck- und eine Rundkuppel-Abdeckung der ehemaligen Sole-Vorratsbehälter. Die achteckige Dachkonstruktion aus den Jahren 1847/48 mit einem Durchmesser von fast 18 Metern wurde bereits im August in Sichtweite der Bohrtürme der Dürrheimer „Ludwigssaline“ wieder aufgebaut. Am 10. Januar 1970 beschloss die Hauptversammlung der VSAN, in der historischen Kuppel ein „Narren- und Brauchtumsmuseum schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte“ zu begründen. Der am 4. Mai 1973 eröffnete Museumsbau trägt seit dem Richtfest am 24. November 1971 die Bezeichnung „Narrenschopf“.
Die räumliche Enge, die große Resonanz beim Publikum und der Wunsch nach Unterbringung des Zentralarchivs sowie der Geschäftsstelle der VSAN führten zur Errichtung zweier Erweiterungsbauten. Da das Material der aus Rottweil übernommenen Rundkuppel nicht mehr zur Verfügung stand, wurde in den Jahren 1981‒1983 eine nur in wenigen, statisch relevanten Teilen modernisierte Rekonstruktion mit einem Verbindungsbau errichtet. Zur Landesgartenschau im Jahr 1994 entstand eine unterkellerte Kopie der zweiten Kuppel, dazu ein erweitertes Foyer mit einem Türmchen als Blickfang.
Nach der Aufnahme der schwäbisch-alemannischen Fastnacht in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes im Dezember 2014 folgte im Jahr 2017 die Einbeziehung des Museums in das Bundesprojekt „museum 4punkt0 ‒ Digitale Strategien für das Museum der Zukunft“. In Bad Dürrheim wird seither an den Modulen „Virtuelles Museum der schwäbisch-alemannischen Fastnacht“ und „360-Grad-Kuppelpräsentation“ gearbeitet. Die filmische 360-Grad-Projektion verschiedener herausragender Fastnachtsereignisse sollte ursprünglich in der dritten Museumskuppel umgesetzt werden. Angesichts der technischen und finanziellen Möglichkeiten bot sich als praktikable Alternative die Errichtung einer semipermanenten Projektionskuppel mit einem Durchmesser von acht Metern vor dem Haupteingang des Museums an, die sich seit Sommer 2019 mit ihrem futuristischen Erscheinungsbild von den bestehenden Kuppeln abhebt.
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